14.07.11

Gute Laune mit Ringo

Wenn der viertberühmteste Musiker der Rockgeschichte in einem Zirkus auftritt, sollte man vielleicht nicht zu viel erwarten. Trotzdem war es im Nachhinein ein wenig enttäuschend, was Ex-Beatles-Drummer Ringo Starr gestern mit seiner gut besetzten All Starr Band auf die Bühne des legendären Münchner Cirkus Krone brachte. Dort hatten die Beatles schon vor fast einem halben Jahrhundert gastiert, und nun versuchte sich der mit Paul McCartney letzte Überlebende der Fab Four als Solo-Sänger und Entertainer. Das klang nicht immer gut. Und als Begleitmusiker Edgar Winter eine ausgedehnte Percussion-Einlage zelebriert, verschwand der Meister gar klammheimlich hinter der Bühne, anstatt sein über der Band thronendes Ludwig-Schlagzeug zu bearbeiten. Das dürften ihm einige Drummer im Auditorium verübelt haben. Die überwiegende Mehrheit indes feierte den ehemaligen Beatles-Clown frenetisch - und nicht zu Unrecht. Die lässige, ein wenig unsichere Althippie-Präsenz, seine gute Laune und die Nähe zum Publikum wirkten nicht aufgesetzt, sondern authentisch. Und das ist für den viertberühmtesten Musiker des 20. Jahrhunderts schon eine ganze Menge. "Ringo!" kreischten die Fans, und der kleine Mann mit den drolligen Tanzbär-Bewegungen und der unverändert großen Nase antwortete lakonisch: "That's my name!". Mehr gibt's vielleicht auch nicht zu sagen, wenn man mal ein Beatle war.







(Backstage-Foto mit Alex Werkmeister)