20.07.11

Pete Townshend kündigt Quadrophenia-Tour 2012 an

In seinem Webblog auf thewho.com gab Pete Townshend gestern bekannt, dass er unverändert an einer Quadrophenia-Tour mit The Who im nächsten Jahr festhält. Er erklärte außerdem, dass sein vom Tinnitus angegriffenes Gehör besser funktioniere, seitdem er ein spezielles, computergesteuertes Audiosystem auf der Bühne und im Studio benutze. "Ich bin 66 Jahre alt", meinte der Gitarrist und Songwriter. "Wenn ich laut Musik höre oder zu Konzerten gehe, neige ich zu Tinnitus-Beschwerden. Aber geht's uns nicht allen so? Ich freue mich darauf, nächstes Jahr wieder mit Roger zu spielen und 'Quadrophenia' aufzuführen." Wir uns auch!

14.07.11

Gute Laune mit Ringo

Wenn der viertberühmteste Musiker der Rockgeschichte in einem Zirkus auftritt, sollte man vielleicht nicht zu viel erwarten. Trotzdem war es im Nachhinein ein wenig enttäuschend, was Ex-Beatles-Drummer Ringo Starr gestern mit seiner gut besetzten All Starr Band auf die Bühne des legendären Münchner Cirkus Krone brachte. Dort hatten die Beatles schon vor fast einem halben Jahrhundert gastiert, und nun versuchte sich der mit Paul McCartney letzte Überlebende der Fab Four als Solo-Sänger und Entertainer. Das klang nicht immer gut. Und als Begleitmusiker Edgar Winter eine ausgedehnte Percussion-Einlage zelebriert, verschwand der Meister gar klammheimlich hinter der Bühne, anstatt sein über der Band thronendes Ludwig-Schlagzeug zu bearbeiten. Das dürften ihm einige Drummer im Auditorium verübelt haben. Die überwiegende Mehrheit indes feierte den ehemaligen Beatles-Clown frenetisch - und nicht zu Unrecht. Die lässige, ein wenig unsichere Althippie-Präsenz, seine gute Laune und die Nähe zum Publikum wirkten nicht aufgesetzt, sondern authentisch. Und das ist für den viertberühmtesten Musiker des 20. Jahrhunderts schon eine ganze Menge. "Ringo!" kreischten die Fans, und der kleine Mann mit den drolligen Tanzbär-Bewegungen und der unverändert großen Nase antwortete lakonisch: "That's my name!". Mehr gibt's vielleicht auch nicht zu sagen, wenn man mal ein Beatle war.







(Backstage-Foto mit Alex Werkmeister)

12.07.11

Black Country Communion zitieren bei ihrer Show in Stuttgart The Who

Eine großartige Show boten die vier Mitglieder der Black Country Communion bei ihrem Nachholkonzert auf der Freilichtbühne am Stuttgarter Killesberg - trotz vieler freier Plätze. Da heißt es, professionell zu agieren und fehlende Präsenz im Auditorium durch doppelten Einsatz wettzumachen. Den BCC-Cracks gelingt das auch leichthin. Frontmann Glenn Hughes, der sich mehrfach für seine Erkrankung und die Terminverschiebung entschuldigt, beweist, dass er seine Stimme unverändert sicher und kraftvoll in erstaunliche Höhen führen kann. Live sind BCC noch besser, da sie die musikalische Perfektion ihrer Alben immer wieder durch kreative Einsprengsel und Improvisationen aufbrechen. Der Gitarrenvirtouse Joe Bonamassa überzeugt nicht nur durch versierte Soli, sondern spielt auch viele perkussive Riffs, die seinen transzendent wirkenden Gesang wirkungsvoll kontrastieren. Nicht nur dank dieser Einlagen und Bonhams Sprößling Jason an den Drums fühlt man sich häufig an die frühen Led Zep erinnert.
Zum Ende des Sets erklingen dann plötzlich ahnungsvolle Synthi-Sequenzen und Powerchords: Ist das nicht ...? Tatsächlich: Der The Who-Klassiker "Won't Get Fooled Again"! Jason donnert wie weiland Keith Moon über die Felle, und Joe lässt die Arme windmühlenhaft kreiseln ... ein Tribut, der dem Chronisten endgültig das Herz aufgehen lässt. Der Höhepunkt aber ist die Zugabe: Mit "Burn", dem Deep-Purple-Hit von 1974, der Hughes' rockhistorischen Ruhm begründete, endet ein wirklich außergewöhnlichen Konzert. Wer's verpasst hat, mag sich grämen ...