17.11.10

The Who als Buch-Helden der freien Marktwirtschaft

In seinem soeben bei DTV erschienenen ökonomischen Fachbuch „Ohne Schulden läuft nichts“ untersucht Autor Thomas Strobl die Entwicklung des Kapitalismus – und zitiert dabei überraschenderweise oft The Who. Das erste Kapitel des unterhaltsam geschrieben Fachbuchs erzählt sogar ausführlich, wie die dreibändige Who-Chronik „Maximum Rock“ die Entstehung des Werks inspirierte: „Als ich diese (…) emotionale, künstlerische und nicht zuletzt finanzielle Berg-und-Tal-Bahn auf mich wirken ließ, den bizarren Cocktail aus Sex, Drogen, Genie und Gewalt, da wurde mir eines klar: The Who mit ihrer gleichermaßen produktiven wie zerstörerischen Anarchie sind die perfekte Verkörperung des Kapitalismus!“
Über diese Aussage mag man staunen; wenn man das Buch liest, wird jedoch klar, weshalb The Who als ausgeprägte Individualisten durchaus geeignet erscheinen, in den ewigen Widerstreit der Wirtschaftswissenschaftler einzugreifen. All jene Gelehrten, die den Faktor der menschlichen Unberechenbarkeit in der ökonomischen Theorie gering schätzen, werden durch The Who, „die Archetypen des kreativen Zerstörers“ (nach Joseph A. Schumpeter, dem Helden der freien Marktwirtschaft), eines Besseren belehrt. Die verrückteste Rockband aller Zeiten findet damit auch Eingang in die Wirtschaftsliteratur, und künftige Bankdirektoren und Konzernmanager werden mit dem Sinnbild von vier tobsüchtigen Irren auf einer in Schall und Rauch versinkenden Bühne aus den Universitäten entlassen - Long Live Rock!"
Die vom Verlag ins Netz gestellte Leseprobe des Buchs von Thomas Strobl findet man hier (über The Who ab S 13): http://www.dtv.de/_pdf/blickinsbuch/24831.pdf

29.04.10

„The Who - Maximum Rock“ für US-Buchpreis nominiert

Die US-amerikanische Association for Recorded Sound Collections hat die beiden 2009 erschienenen Bände der umfangreichen Rockmusikbiografie „The Who - Maximum Rock“ von Christoph Geisselhart für die Preisverleihung Awards for Excellence in Historical Recorded Sound Research 2010 nominiert. Die ARCS zeichnet alljährlich besonders gut recherchierte Rockmusikbücher und Artikel aus, mit dem Ziel, auf diese Veröffentlichungen aufmerksam zu machen. Die Wahl eines deutschsprachigen Titels für das Finale eines amerikanischen Buchpreises ist sehr ungewöhnlich. Im August werden die Gewinner offiziell bekannt gegeben. Weitere Informationen unter www.arsc-audio.org.

02.02.10

The Who wollen trotz Hexenjagd in Miami beim Super Bowl spielen

Pete Townshend, Gitarrist und Songwriter der legendären Rockgruppe The Who, wird vor dem Auftritt beim Finale der US-amerikanischen Football League von übereifrigen Kinderrechtlern mit einer aggressiven Kampagne verfolgt. Der britische Rockstar, der während seiner bald 50jährigen Karriere viele Millionen Dollar für Wohlfahrtsorganisationen auch in den USA eingespielt hat, sei ein registrierter „Sexualstraftäter“ und laufe „am 7. Februar in Miami frei herum“ – so heißt es auf einem steckbriefähnlichen Handzettel, den die dubiose Vereinigung an Haushalte und Schulen rund um das Stadion verteilte.
Pete Townshend hatte 2003 eingeräumt, zum Zweck eigener Recherchen auch Webseiten mit FBI-Warnhinweisen und kinderpornografischem Inhalt angeklickt zu haben. Wie im dritten Band von "Maximum Rock" ausführlich dargestellt, erlaubte einzig diese Aussage später seinen Eintrag in die von offenbar schlecht informierten Kinderschützern nun herangezogene „Sex Offender List“. Der Eintrag hätte nach fünf Jahren gelöscht werden müssen, zumal inzwischen zweifelsfrei nachgewiesen wurde, dass der Musiker unschuldig ins Visier von Fahndern der Internetermittlung „Operation Ore“ geraten war. Die ihm zur Last gelegte Kreditkartenabbuchung bezog sich demnach auf eine Webseite ohne jeglichen strafrechtlich relevanten Inhalt. Townshends Vorverurteilung, die den Komponist beinahe in den Selbstmord getrieben hatte, ist damit eindeutig wiederlegt.
Ungeachtet dieser Tatsache versuchten die mit fragwürdigen Methoden operierenden Kinderrechtler, Townshends Einreise in die USA sogar staatsanwaltlich zu verhindern. Sprecher der Vereinigung beharren darauf, dass der 64-Jährige Gitarrist eine Bedrohung darstelle. Die aggressive Kampagne lässt durchaus Spekulationen zu, dass mit der öffentlichen Aufmerksamkeit vor allem Spender aus gewissen Kreisen gewonnen werden sollen.
Pete Townshend, der in seinen außergewöhnlichen Songs und Rockopern stets Partei für gesellschaftlich Schwächere, Benachteiligte und Außenseiter ergriffen hat, gab bisher keine öffentliche Erklärung ab. Gleichwohl wollen The Who laut Auskunft von Who-Chronist Christoph Geisselhart am 7. Februar beim Super Bowl auftreten und mit einem furiosen Auftritt die passende Antwort geben.

30.01.10

Simon Townshends Gitarre

Welcher Gitarrist möchte nicht gern spielen können wie Pete Townshend! Nicht nur die einzigartige Technik und brachiale Bühnenshow des genialen Who-Gitarristen, sondern auch sein unübertrefflicher Live-Sound begeistern nach wie vor Fans und Musiker. Petes jüngerer Bruder und Who-Gitarrist Simon hat nun in Zusammenarbeit mit dem englischen Gitarrenhersteller JJ Guitars eine Signature herausgebracht, mit der man dank Stereo-Ausgang und Piezo-Tonabnehmer auf einen akustischen Gitarrensound umschalten kann, ohne die Gitarre zu wechseln. Damit klingt die Gitarre live genauso, wie Pete und Simon es zum Beispiel bei "Pinball Wizard" praktizieren. Fazit: Die ST-Signature ist ein wundervoll leicht zu spielendes, handgearbeitetes und hochwertiges Profi-Instrument und ziert nunmehr auch die Gitarrensammlung des Autors. (Foto: Simon Townshend im Studio mit seiner Signature-Gitarre)
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